Erst das Risiko, dann die Rendite
Volatilität ist ein wichtiger Gradmesser für das Risiko einer Anlage und damit ein Kernstück fundierter Anlageprozesse.
Jedem Investor, der Geld anlegt, sind zwei Begriffe sicherlich schon einmal begegnet: Risiko und Volatilität. Oft werden sie synonym verwendet, sie sind aber nicht völlig austauschbar. Obwohl sie Ähnlichkeiten haben, weisen sie gewisse Unterschiede auf und eine Verwechselung der Begrifflichkeiten kann so schnell zu Verwirrung führen.
Allgemein betrachtet ist Risiko im Zusammenhang mit Investitionen oft gleichbedeutend mit potenziellen Verlusten. Es hat eine stark negative Konnotation und dient gewissermaßen als Warnsignal bei Finanzentscheidungen. Meist wird es so aufgefasst: Je höher das Risiko, desto höher ein möglicher Verlust.
Die Volatilität hingegen beschreibt die Häufigkeit und das Ausmaß von Preisänderungen bei einer Anlage. Sie drückt die Preisschwankungen der Anlage aus. Sie beschreibt daher eine "Chance", da Volatilität nicht nur ein mögliches Verlustrisiko zeigt, sondern auch die Möglichkeit eines Gewinns, weil sich der Wert der Anlage sowohl nach oben als auch nach unten bewegen kann.
In diesem Artikel betrachten wir den Zusammenhang von Risiko und Volatilität und zeigen, warum gutes Risikomanagement wichtiger ist als eine reine Betrachtung der Rendite.
Risiken & Investieren
Investieren ist ein auf Wachstum ausgerichteter Prozess, der potenzielle Fallstricke birgt. Das Risiko besteht dabei darin, dass eine Geldanlage weniger als erwartet wächst oder im schlimmeren Fall in der Möglichkeit, einen Teil oder sogar den gesamten Betrag der ursprünglichen Investition zu verlieren. Mehrere Faktoren können zu diesen Risiken beitragen und das Ergebnis der Investitionen beeinflussen. In der Finanzwelt unterscheidet man zwischen systematischen und idiosynkratischen Risiken.
Systematische Risiken sind solche, die breit angelegt sind und den gesamten Markt betreffen. So kann beispielsweise ein Anstieg der Zinssätze weitreichende Auswirkungen haben. Sie verteuern die Kreditaufnahme für die Unternehmen, was ihre Gewinne schmälern und damit den Wert ihrer Aktien beeinträchtigen kann. Geopolitische Spannungen wie Kriege oder politische Instabilität führen zu Unsicherheit und können dadurch Investitionen weltweit beeinträchtigen.
Idiosynkratische Risiken stellen unternehmensspezifische Risiken dar. So können beispielweise schlechte Managemententscheidungen zu einer geringeren Rentabilität führen oder Marktanteile an innovativere Wettbewerber verloren werden.
Diese Faktoren beschreiben ein Spektrum von anlagebezogenen Risiken, wobei die potenziellen Auswirkungen auf das Kapital eines Anlegers im Vordergrund stehen. Die Diversifizierung der Anlagen über ein breites Spektrum von Vermögenswerten mindert das idiosynkratische Risiko innerhalb eines Portfolios, damit der Anleger in erster Linie dem systematischen Risiko ausgesetzt ist.
Verständnis von Volatilität bei Investitionen
Volatilität ist der Fachbegriff für Kursschwankungen an der Börse. Um genauer zu sein: Die Kennziffer misst, wie stark der Preis eines Wertpapiers um seinen Mittelwert schwankt. Je heftiger die Ausschläge nach oben und unten sind, desto höher ist die Volatilität – desto größer ist die Möglichkeit größerer Gewinne und das Risiko größerer Verluste. Die Berechnung der Volatilität basiert häufig auf historischen Marktdaten, was bedeutet, dass sie retrospektiv vergangene Marktereignisse reflektiert.
Die Volatilität variiert zwischen verschiedenen Anlageklassen. So weisen beispielsweise Anleihen in der Regel eine geringere Volatilität auf als Aktien. Auch innerhalb des Aktienmarktes selbst können die Volatilitätsniveaus erheblich voneinander abweichen, da einige Sektoren volatiler sind als andere. (Mehr zum Thema Sektoren lesen Sie hier)
Volatilität als Risikomaß
Wenn Risiken auftreten, äußern sie sich häufig in Marktturbulenzen, die zu einer erhöhten Volatilität führen. Daher kann steigende Volatilität ein Zeichen für potenzielle Verluste sein. Die Volatilität als objektives und quantifizierbares Maß bietet einen Ansatzpunkt für diesen Aspekt des Risikos. Sie steht im Einklang mit dem Grundprinzip des Risiko-Ertrags-Verhältnisses bei Investitionen und veranlasst uns zu überlegen, wie viel Marktturbulenzen der Anleger zu tolerieren bereit ist. Für langfristige Investoren ist die Volatilität aber viel weniger ein Problem. Kurzfristige Kursschwankungen bzw. Marktturbulenzen gleichen sich in der Regel mit der Zeit aus, weshalb Anleger mit einem langen Zeithorizont in der Regel einen größeren Teil ihres Portfolios in riskantere Anlageklassen wie Aktien investieren.
Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass die Volatilität zwar eine wichtige Komponente des Risikos ist, aber nicht alle Aspekte des Risikos erfasst. Risiko ist ein multidimensionales Konzept, das für eine umfassende Bewertung verschiedene Messgrößen erfordert. Die Volatilität wird häufig in Verbindung mit anderen Risikobewertungsinstrumenten verwendet, um ein Gesamtbild des Risikoprofils einer Anlage zu erhalten.
Risiko-Rendite-Profile im SRFN-Produktuniversum
In die Anlagestrategie von SFRN integrieren wir ein breites Spektrum von Anlageklassen, die jeweils ein eigenes Risiko-Rendite-Profil aufweisen. Indem wir diese Profile untersuchen, können wir das Gleichgewicht zwischen potenziellen Gewinnen und den damit verbundenen Risiken herstellen. Die Grafik zeigt das Verhältnis von jährlicher Rendite und Volatilität von Aktien, Anleihen und Sparkonten. Die Unterschiede zwischen den Anlageformen sind klar ersichtlich.
- Sparkonten: Diese sind am stabilsten mit einem sehr konstanten Sparzins. Die Gegenleistung für diese Stabilität ist jedoch eine geringere Rendite, was typisch für diese Art von risikoarmen Anlagen ist.
- Anleihen: Mit einer Volatilität von etwa 5-10 % bieten Anleihen etwas höhere Renditen als Sparkonten, allerdings mit einem moderaten Anstieg des Risikos. Damit sind sie eine geeignete Wahl für Anleger, die ein Gleichgewicht zwischen Stabilität und Wachstum suchen.
- Aktien: Am oberen Ende des Risikospektrums mit einer Volatilität von 15-20 % bieten Aktien das größte Potenzial für hohe Renditen. Sie eignen sich am besten für Anleger, die erhebliche Marktschwankungen in Kauf nehmen und einen längeren Anlagehorizont haben.
Darum: Erst das Risiko, dann die Rendite:
Wenn es um Geldanlage geht, stehen zwar oft die Renditen im Vordergrund, aber das Risiko spielt meist eine wichtigere Rolle, vor allem in kritischen Momenten. Viele Anleger sind zunächst von den potenziellen Renditen einer Investition angezogen und konzentrieren sich auf die Gewinne, die sie möglicherweise erzielen könnten. Ihre Investitionen scheitern jedoch, wenn sie ihre Positionen zu ungünstigen Zeitpunkten aufgeben. Daher ist die Fähigkeit des Anlegers, das unvorhersehbare Auf und Ab des Marktes zu ertragen und zu bewältigen, der Schlüssel zum Erfolg. Ein Verständnis für Marktvolatilität ermöglicht es dem Anleger, diszipliniert zu bleiben.
Aus diesem Grund vertreten wir die Philosophie "Erst das Risiko, dann die Rendite". Wenn Kunden an uns herantreten, besteht unser vorrangiges Ziel darin, ihre Risikotoleranz zu verstehen. Weiter gehört das umfassende Verständnis ihrer Anlageziele dazu. Erst nachdem diese wichtigen Eckpfeiler ermittelt sind, können wir verantwortungsbewusst eine geeignete Anlagestrategie empfehlen, indem durch eine ausgewogene Verteilung der Anlagen und Diversifikation das Risiko kontrolliert wird. Dieser Ansatz stellt sicher, dass unsere Kunden nicht nur Renditen hinterherjagen, sondern vielmehr fundierte Entscheidungen treffen können, die mit ihrer individuellen Risikobereitschaft und ihren langfristigen finanziellen Zielen in Einklang stehen. In Zeiten von Marktturbulenzen ist es wichtig, die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten, dem Plan treu zu bleiben und so die Vorteile einer disziplinierten, langfristigen Anlagestrategie zu nutzen.
Indem wir dem Risikomanagement in der Anlagestrategie Vorrang einräumen, wollen wir eine Grundlage schaffen, die Marktschwankungen standhält und so mit dem übergeordneten Ziel einer nachhaltigen Vermögensbildung in Einklang gebracht werden kann.
Hinweis:
Es handelt sich hierbei um eine Marketingmitteilung. Die enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Investieren birgt Kapitalrisiken. Der Wert einer Anlage kann steigen oder fallen. Sofern Renditen nicht in Euro angegeben sind, können sie aufgrund von Währungsschwankungen fallen oder steigen. Historische Renditen und Prognosen sind keine Garantie für zukünftige Wertentwicklungen.
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