Tanzen die Airline-Aktien wieder auf dem Vulkan?
Die jüngste vulkanische Aktivität in Island hat Erinnerungen an den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 und seine Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr und die Wertentwicklung der betroffenen Aktien wachgerufen.
Die jüngste vulkanische Aktivität in Island hat Erinnerungen an den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 und seine Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr und die Wertentwicklung der betroffenen Aktien wachgerufen. Der Event im Jahr 2010 ist eine gute Gelegenheit anhand der Geschichte mögliche finanzielle Auswirkungen der erneuten vulkanischen Aktivität zu schätzen.
Im April 2010 verursachte der Ausbruch des Eyjafjallajökull in Island eine große Aschewolke, die eine ernsthafte Bedrohung für die Betriebssicherheit von Flugzeugtriebwerken darstellte. Infolgedessen schlossen mehrere europäische Länder ihren Luftraum für mehrere Tage, was zu erheblichen Störungen des Flugverkehrs auf dem gesamten Kontinent führte. Die Fluggesellschaften standen unter erheblichem finanziellem Druck und erlitten Verluste von rund 148 Millionen Euro pro Tag. Die Flughäfen erlitten in den sechseinhalb Tagen Verluste in Höhe von über 91 Millionen Pfund, und mehr als 95 000 Flüge wurden gestrichen.*
Wir hat sich die Sperrung des europäischen Luftraums auf die Börsenentwicklung der wichtigsten Sektoren ausgewirkt: Fluggesellschaften, Flughäfen und Logistikdienste. Wir untersuchen drei große europäische Fluggesellschaften (Air France, Lufthansa, Ryanair), drei wichtige europäische Flughäfen (Kopenhagen, Zürich, Frankfurt) und drei führende Logistikdienstleister mit hoher Flugfrachtquote (DHL, FedEx, UPS).
Zur Analyse haben wir einen eigenen Index erstellt, in dem wir den Durchschnitt der Renditen der drei Vertreter in jedem der drei Sektoren berechnen und mit dem MSCI Europe Index vergleichen.
Die Daten zeigen, dass Fluggesellschaften mit einem durchschnittlichen Rückgang von 26 % und einem Erholungszeitraum von etwa 124 Tagen am stärksten betroffen waren. Im Gegensatz dazu waren die Auswirkungen bei Flughäfen und bei den Logistikidienstleistern geringer. Die Flughafenaktien verloren im Durchschnitt 13 % bei einer Erholungszeit von 78 Tagen, während die Logistikdienste einen Rückgang von 9 % bei einer durchschnittlichen Erholungszeit von 63 Tagen verzeichneten.
Die Performance von Flughäfen und Logistikdienstleistungen war zwar absolut betrachtet negativ, entsprach aber in diesem Zeitraum weitgehend der Performance des MSCI Europe Index. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Luftfahrtsektor nach einer anfänglichen Phase unterdurchschnittlicher Performance innerhalb weniger Wochen einen bemerkenswerten Aufschwung und übertraf schließlich den MSCI Europe Index. Die historische Entwicklung zeigt, die Robustheit von qualitative hochwertigen Flugunternehmensaktien.
Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche können unmittelbare Auswirkungen auf Aktienkurse haben, diese sind aber vorübergehend. Die Analyse unterstreicht, wie wichtig es ist, bei Anlagestrategien eine langfristige Perspektive beizubehalten, und nicht nervös zu werden, selbst angesichts scheinbar störender Ereignisse. Der kurze Tanz auf dem Vulkan darf keinen Einfluss auf die langfristige strategische Anlage haben.
*Wearden, Graeme (16 April 2010). "Ash cloud costing airlines £130m a day". The Guardian. London. Archived from the original on 18 April 2010. Retrieved 17 April 2010. & Jamieson, Alastair (25 April 2010). "Volcano ash cloud: winners and losers". The Telegraph. Archived from the original on 31 January 2011. Retrieved 24 May 2011.